Fernwärmetunnel

Rheinkilometer 688,6 und 4 - 6 Meter unter der Rheinsohle
Besuch der Kölner GeLH im Fernwärmetunnel

Pünktlich um 15:00 Uhr am 20. November 2019 trafen sich einige Kölner GeLH-Mitglieder am Rheinkilometer 688,6 um anschließend 4 – 6 Meter unter der Rhein-sohle „todesmutig“ vom rechts- zum linksrheinischen Ufer zu wechseln.
Am Tunneleingang in Köln-Deutz wurde die erwartungsfrohe Gruppe vom Rhein-Energie-Beauftragten, Herrn Straube, freundlich begrüßt und kurz über den Ab-stieg in den Tunnel informiert. Immerhin ging es über 25 Meter zunächst in die Tiefe. Für nicht ganz Schwindelfreie war dies nur mit Mühen zu schaffen.
Auf der Schachtsohle angekommen, wurden die Teilnehmer ausführlich über das gesamte Projekt informiert:
Der begehbare Rheintunnel des Kölner RheinEnergie-Unternehmens galt Mitte der 1980er Jahre als Pionierleistung, da dank ihm mehrere neue Stadtteile von der klimaschonenden Fernwärme profitieren konnten.
Zum Tunnelbau gab es einige Alternativen z.B. Rohre unter der Hohenzollernbrü-cke oder quer durch den Rhein zu verlegen, aber man entschied sich letztendlich für die außergewöhnlichste und baulich anspruchsvollste Lösung. 1984 begann der Bau mit dem Aushub der rechts- und linksrheinisch gelegenen Start- und Zielgrube für die 60 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine. Man startete in Köln-Deutz und fräste sich mit einem riesigen Bohrschild Meter für Meter Laser-gesteuert unter dem Rhein hindurch. Fast ein Jahr später traf die Röhre zentimetergenau auf der linken Rheinseite auf den dort gebohrten Zielschacht. Die gesamte Röhre ist 461 Meter lang, hat einen Außendurchmesser von 3,60 Meter, einen Innendurchmesser von 3 Meter, eine Wanddicke von 0,30 Meter und wurde aus Stahlbeton errichtet. Nach diesen sehr informativen Erklärungen begab man sich in den Tunnel. Die Rheinquerung verlief recht unspektakulär. In der Mitte der Röhre, hier war man ca. 6 Meter unter der Rheinsohle hätte man die darüberfahrenden Schiffe gut hören können, aber leider gab es in diesem Moment kein Schiffsverkehr.
Irgendwie ein bisschen mulmig war es hier wohl einigen Teilnehmern.
Bald schon erreichten alle wohlbehalten das linke Ufer und man stieg wieder 25 Meter anstrengend in die Höhe. Nach der Verabschiedung durch Herrn Straube traten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um viele neuen Erkenntnisse berei-chert, wieder die Heimfahrt an, oder gingen noch zu einem „Absacker“ in ein ahegelegenes Kölner Brauhaus.

Text: Helmut Otto
Fotos von der Besichtigung finden Sie im Fotoalbum.