Hafenrundfahrt

Unsere große Kölner Hafenrundfahrt

An einem sonnigen Spätsommertag versammelten sich 30 Lufthanseaten erwartungsvoll am Rheinufer, um mit der MS Rheincargo zur großen Hafenrundfahrt zu starten. Köln hat nämlich . und das ist weitgehend unbekannt, alle Häfen zusammengerechnet – den zweitgrößten Binnenhafen Deutschlands. Natürlich hinter Duisburg. Zuerst ging es entlang des Rheinauhafens, der nach jahrzehntelanger Nutzung als Handelshafen nun in ein feudales Wohn- und Büroviertel umgewandelt worden ist. Von den drei imposanten Kranhäusern dienen zwei als Bürohäuser und eins ist mit Eigentumswohnungen bestückt. Hier hat auch Lukas Podolski eine Wohnung auf der obersten Etage. Man munkelt von 15000 € pro Quadratmeter Kaufpreisen.
Weiter ging es zum Deutzer Hafen, der auch nach 100 Jahren seine Funktion als Handelshafen weitgehend verloren hat und auf seine Umwandlung in ein etwas niedrigpreisigeres Stadtviertel wartet. Allerdings zeugen heute noch die hochaufragenden Mühlen- und Silogebäude der Auermühle (Aurora mit dem Sonnenstern) von der einst stolzen Vergangenheit. Dann ging es rheinabwärts entlang des Rheinparks zum Mülheimer Hafen. Der Rheinpark entstand 1957 als Bundesgartenschau und gilt als einer der schönsten Parks Deutschlands. Der Mülheimer Hafen war früher der Verladehafen so großer Industriekonzerne wie KHD oder F&G. Heute dient er noch als Sicherheitshafen und ist Heimat einiger Schiffsbaubetriebe. Eine Zeitlang lag hier das Hausboot, auf dem die Kelly Familie hauste, bevor sie zu Geld kam und ins Schloss Gymnich umzog. Auch das „Bootshaus“ , ein beliebter Technoclub, hat seine Heimat im Mülheimer Hafen.
Das Schiff passierte nun die Volksschule und das Gymnasium, die der Kölner Vorsitzende vor vielen Jahren besucht hat. Am Schlosspark Stammheim vorbei ging es zum Niehler Hafen. Der Name Schlosspark irritiert allerdings, da das Schloss seit dem letzten Bombenangriff im 2. Weltkrieg nicht mehr existiert und nur noch im Namen weiterexistiert. Der Schlosspark dient zurzeit als Skulpturengarten und wurde von den Kölner Lufthanseaten auch schon besucht.
Der letzte Hafen, der Niehler Hafen ist gleichzeitig der größte und jüngste Kölner Hafen. Hauptumschlaggut sind Container, die sich hier zu riesigen Gebirgen auftürmen. Wenn man bedenkt, dass hier „erst“ 1962 der erste Container angelandet wurde, ist die Transportrevolution, die er auslöste, schon beachtlich. Weiter dient der Hafen als Aufenthalt für die wegen Corona nicht benutzten Flusskreuzfahrtschiffe der Viking Reederei. Zurück ging es dann ganz schnell wieder „de Rhing erop“ und am Ende der Tour wunderte man sich, wie schnell doch die 3 Stunden vergangen waren.

Text: Wolfgang Becker

Fotos von der Hafenrundfahrt finden Sie im Fotoalbum.