Hutfabrik 2024

Besuch in der Hutfabrik Flemming

Wir hatten am 9. April eine spannende Führung in der alt eingesessenen Hutfabrik in Köln- Ehrenfeld, die letzte Hutfabrik Deutschlands, in der die Hüte noch nach alter Tradition mit der Hand hergestellt werden. Frau Flemming, die Inhaberin, führt die Fabrik in der 4. Generation, wobei das Wort FABRIK in die Irre führen kann; es sind kleine Räumlichkeiten mit vielen alten Gerätschaften. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Beliefert werden die Film- und Fernsehbranche, der Karneval – nicht nur der Kölner – sowie Theater und viele andere private Kunden.
Schon als Kind ist Frau Flemming in der Hutfabrik ihres Vaters herumgelaufen. Mit Kreidestrichen wurde ihr „Revier“ markiert, das sie nicht übertreten durfte, weil es dort entweder heiß oder scharfe Messer vorhanden waren. Dennoch wollte sie eigentlich nicht in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Sie hat ein Einser-Abitur gemacht und ein Studium abgeschlossen. Während dieser Zeit brauchte ihr Vater sie häufig zur Aushilfe, dabei reifte bei ihr der Entschluss, doch noch in den Betrieb einzusteigen. Obwohl sie das Handwerk des Hutmachens bestens kannte, musste sie noch eine Lehre machen.
Der Beruf des Hutmachers ist ein körperlich anstrengender Beruf. Man muss viel Muskelkraft aufwenden, um die Stumpen, so werden die Rohlinge aus Wolle oder Haarfilz genannt, über Formen zu ziehen. Sehr verkürzt gesagt, werden die Stoffe mit Dampf biegsam gemacht und über eine erwärmte Holzform gezogen. Ein solcher Vorgang kann sich viele Male wiederholen. So bekommen die Rohlinge die gewünschte Form und verlieren diese auch nicht mehr, wenn der fertige Hut in den Regen kommt. Ein maschinell gepresster Hut läuft bei Regen ein.
Große Freude machte uns das Stöbern und Anprobieren verschiedenster Hüte.
Ein besonderes Highlight ist, dass Frau Flemming zusammen mit einem renommierten Koch hin und wieder ein DINNER IN DER HUTFABRIK anbietet, diese Veranstaltungen sind sehr gefragt
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www.hutfabrik-flemming.de 
Fotos vom Besuch der Hutfabrik finden Sie im Fotoalbum.

Text Karin Köhler