Ein Besuch bei Radio Köln
Nach einem Rundgang durch die Köln-Mülheimer Altstadt stand ein Grüppchen von 25
Lufthanseaten vor dem Gebäude, in dem Radio Köln residiert. Erste Überraschung: Statt
eines prunkvollen Sendergebäudes reicht dem Sender eine halbe Etage im historischen
Verwaltungsgebäude des ehemaligen Kabelwerks Felten&Guilleaume. Nach einem
freundlichen Empfang wurden wir in einem Konferenzraum mit Kaffee und anderen
Getränken bewirtet, allerdings war man erstaunt über die unerwartete Größe unserer
Gruppe. Als erstes erzählte uns die Chefredakteurin Claudia Schall etwas über die Historie
des Senders und seine organisatorische Einbindung. Der Sender ist in Privatbesitz und
gehört dem Medienhaus DuMont und den Stadtwerken Köln. Er sendet seit dem 4. Mai
1991 und ist in Köln der meistgehörte Sender. Der größte Teil des Programms wird selbst
produziert, ein Teil wird von Radio NRW aus Oberhausen übernommen. Dieser Sender
versorgt alle 45 Lokalsender in NRW mit Programmteilen.
Dann wurden wir in das Sendestudio geführt und konnten live dabei sein, wie ein einzelner
Moderator die Sendung gestaltet. Dank der spezialisierten Mikrofone störte unsere
Anwesenheit nicht. Die Moderatorinnen und Moderatoren gestalten eine Sendung über
mehrere Stunden hinweg im Stehen! Dadurch klingt die Stimme besser. Der Arbeitsplatz
besteht aus mehreren Bildschirmen, auf denen die aktuellen Nachrichten und auch die
Verkehrsmeldungen abgelesen werden. Im Schreibpult davor finden sich jede Menge
Knöpfe mit denen die einzelnen Einspielungen gesteuert werden. Wir waren schon
erstaunt, wie rationell und effizient dort die Sendungen produziert werden. In den Büros
direkt daneben sitzen einige Redakteure, die die eingehenden Nachrichten filtern und für
den Moderator bereitstellen. Alles in allem ein interessanter Einblick in die Arbeit dieses
Senders und wir überlegten, dass der WDR für ein solches Programm bestimmt 100 Leute
beschäftigt.
Danach ging es noch in ein nahegelegenes traditionsreiches jugoslawisches Restaurant
und die vielfältigen Eindrücke konnten bei Rasnici und Slivovitz verarbeitet werden.
Text: Wolfgang Becker